Erdgas wurde zunächst nur als ein Abfallprodukt der Erdölwirtschaft gesehen, seine Nutzung setzt eine sehr kapitalintensive Infrastruktur voraus. Der Außenhandel ist wegen der hohen Transportkosten relativ begrenzt. Die Erdgasreserven werden als gesichert angesehen. Erdgas besteht aus den Elementen Wasserstoff und Kohlenstoff und liegt hauptsächlich in der Form von Methan, Ethan und Propan vor. Es ist ein ungiftiges, brennbares und meist geruchsloses Gas.
Aufgrund der Vorteile des Erdgases (hohe Verfügbarkeit, saubere CO2 arme Verbrennung, geringe Investitionskosten bei Erdgaskraftwerken) wird der Verbrauch in liberalisierten Märkten langfristig deutlich zunehmen.
In der Gaswirtschaft sind in Deutschland ca. 600 Unternehmen tätig, die auf verschiedenen Stufen der Produktionskette angesiedelt sind. Die Einfuhr wird durch größtenteils private Ferngasgesellschaften vorgenommen, wobei sehr langfristige Verträge mit Preisbindungsklauseln (Take-or-pay Verträge) üblich sind. Der Transport erfolgt meist über Pipelines (z.B. Europipe1,2) und Leitungen, z.B von Moskau bis Frankfurt/Oder. Größte Gesellschaften sind die Ruhrgas AG (53%), Verbundnetz Gas AG, Thyssen Gas und Wingas. Importiert wird Erdgas aus drei Regionen. Die immensen Kosten der Pipelineförderung resultieren in sehr langen Projektlaufzeiten (Vorlaufzeit 10-15 Jahre und Vertragsdauer 20 Jahre). Erdgas ist jedoch in begrenztem Maße in Kavernenspeichern unterirdisch lagerbar, was die Auswirkungen saisonaler Schwankungen der Nachfrage abmildert.
Auf der Fortleitungs- und Weiterverteilungsstufe wird das Erdgas an kleinere Unternehmen verteilt, die die regionale und örtliche Verteilung durchführen. Auf der Endverbraucherstufe wird das Gas über die örtlichen Gasleitungen an die Konsumenten geliefert. Bei Bezug von Gas ist der Konsument wie bei Strom physisch mit dem Anbieter verbunden.
Die Gaswirtschaft ist durch ähnliche Ausgangsbedingungen gekennzeichnet wie die Elektrizitätswirtschaft. Gas als ein homogenes, leitungsgebundenes Produkt steht dabei zusätzlich im Wettbewerb mit dem Substitut Mineralöl/Heizöl. Die Preise für Erdgas waren in der Vergangenheit daher immer vom erzielbaren Ölpreis abhängig. Hier scheinen sich weitgehende Neuerung und marktorientierte Strukturen durchzusetzen.
Der Wettbewerb im Gasmarkt ist deutlich weniger ausgeprägt und findet bisher hauptsächlich auf der Großhandelsebene statt. In diesem Bereich herrscht starker Substitutionswettbewerb mit Heizöl, da Großverbraucher meist sowohl Gas als auch Heizöl einsetzen können.
Seit 2006 haben die Konsumenten in Deutschland die Möglichkeit, ihren Gasanbieter frei zu wählen. Bis auf kleine Ausnahmen gibt es nur einige regionaltätige, alternative Gasanbieter. Es wird erwartet, dass sich ähnlich wie im Strommarkt neue Angebotsformen und Anbieter nur langsam entwickeln.
Die Bundesregierung unterstützt Neuregelegungen, die die Liberalisierung des Gasmarktes in Deutschland dynamischer machen soll. Neuen Anbietern soll der Marktzutritt erleichter werden, sich am Wettbewerb auf dem Gasmarkt aktiv zu beteiligen. Das Ziel der Politik ist dabei klar definiert: Mehr Wettbewerb, Angebote und günstigere Gaspreise für die Verbraucher.
Die aktuellen Angebote und Tarife finden sich detailliert in den Vergleichsrechnernverschiedener, spezialisierter Anbieter, die über 700 verschiedene Gasangebote zusammenfassen und auswerten. Die breite Marktabdeckung, die kontinuierliche Pflege und kundenindividuelle Auswahl verschiedener Angebotselemente bieten ein hohes Maß an Komfort. Hier gehts zum Bereich Strom- und Gasanbieter wechseln!